Am 24.02.24 fanden im Erzgebirge in Neuhermsdorf inmitten der Natur des Landhotels „Altes Zollhaus“ die Deutschen Meisterschaften im Eisschwimmen statt. Von 50m bis 1000m konnten die Teilnehmer im eiskalten Wasser (2-5°C) bei den „Zollhaus Open“ antreten. Das Hotel, auf 800 Höhenmetern gelegen, verspricht Ende Februar die perfekte Kälte. Erlaubte Bekleidung bei Eisschwimm-Meisterschaften sind ein Badeanzug/Badehose, Badekappe und Brille. Lediglich Ohrstöpsel, zum Schutz gegen Wassereintritt, sind zusätzlich erlaubt.
Aus Elmshorn nahm Corinna von Appen-Wehde (SchwimmZentrum Elmshorn) teil und sicherte sich die Deutschen Meistertitel in ihrer Alterklasse über 50m Freistil in 0:38,41, 50m Schmetterling in 0:43,69 und 200m Freistil 3:10,40. Über 50m Schmetterling wurde sie sogar dritte in der offenen Klasse, über 200m Freistil vierte und 50m Freistil fünfte in einem gut besuchten Teilnehmerfeld. Die „Zollhaus Open“ waren in dieser Wintersaison die zweitgrößte Eisschwimmveranstaltung weltweit. „Es war eine toller Wettkampf, supergut durch die Betreiber des Hotels, die ihren See in ein Wettkampfbecken mit fünf Bahnen verwandelt haben, organisiert. Für die Teilnehmer wurde rundum gesorgt: ein Badezuber mit 38° warmen Wasser, sowie vier Saunen standen zum Aufwärmen bereit.“ Corinna von Appen-Wehde, auch im Becken sowie im Freiwasser mit wärmeren Temperaturen erfolgreich, hat das Wettkampfschwimmen im Eiswasser für sich entdeckt. Seit ungefähr drei Jahren geht sie das ganze Jahr hindurch in Seen schwimmen, bisher „nur“ um etwas für die Gesundheit und die gute Laune zu tun. Das Schwimmen im Eiswasser setzt Serotonin und Dopamin frei, danach fühlt man sich wie neu geboren und ist sehr gut gelaunt. „Das Wettkampfschwimmen im kalten Wasser habe ich erst in dieser Wintersaison begonnen, werde aber auf jeden Fall weitermachen.“ Es gibt ein internationales Startprozedere, das einem keine Zeit lässt, darüber nachzudenken, ob das Wasser einem eventuell doch zu kalt ist. Der Starter spricht zügig: „Take off your clothes-go into the water-shoulders under the water-take your marks-Startpfiff. Anders als bei anderen Schwimmwettkämpfen wird aus dem Wasser gestartet und es sind auch keine Rollwenden gestattet. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, damit der Kopf nicht zu tief unter Wasser gerät, da man über den Kopf am schnellsten auskühlt.
Gesichert wurde die Veranstaltung durch ein großes Team der DLRG-Wasserrettung und auch ein Arzt war ständig anwesend. Zur Belohnung gab es wunderschöne Medaillen aus Holz gefertigt, die abends bei der Siegerehrung im Hotel, bei einem ausgiebigen italienischen Büfett, überreicht wurden. „Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“